Leber & Fettleber – Essentielle Nährstoffe zur Regeneration
Wie entsteht eine Fettleber? - Dr. Markus Stark erklärt
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Die Leber und ihre Aufgaben
Die Leber ist unser wichtigstes Entgiftunsorgan. Dennoch behandeln wir sie meistens stiefmütterlich. Doch nicht nur durch Alkohol schaden wir der Leber. Die nicht alkoholbedingte Leberverfettung ist leider zu einer modernen Zivilisationskrankheit geworden. Sie erhöht das Risiko für Entzündungen im Körper und kann so Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Arteriosklerose, Darmprobleme, Hautprobleme und Probleme mit dem Gedächtnis hervorrufen. Somit gefährdet eine Verfettung der Leber den ganzen Stoffwechsel. Medikamente haben hier selten eine Chance – die Ursachen liegen oft selbst bei ihnen oder aber in der Ernährung.
Die Leber ist ein stark unterschätztes Organ. Sie ist die größte Drüse des Körpers und unter anderem mit zuständig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge wie den Fett-, Eiweiß- und Kohlehydratstoffwechsel, der Filterung von Schadstoffen, dem Abbau von Cholesterin und anderen Stoffwechselprodukten und der Produktion von Proteinen, die für die Blutgerinnung verantwortlich sind. Diese Vorgänge verbrauchen enorm viel Energie und einen großen Teil der Nährstoffressourcen. Besonders Vitamine, Mineralstoffe und schwefelhaltige Aminosäuren sind für die Leber sehr wichtig. Diese speichert die Leber auch bis zu einem gewissen Grad.
Die Fettleber - Wie sie entstehen kann
Wenn diese Ressourcen nicht ausreichend vorhanden sind – vor allem über längere Zeit – dann nimmt die Leistung der Leber ab und sie verfettet. Die Liste der Probleme ist lang: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Arteriosklerose, Darmprobleme, Hautprobleme und Probleme mit dem Gedächtnis sind nur einige der Leiden, die der Körper entwickeln kann. Ein paar Dinge sind ausschlaggebend dafür, wie es der Leber geht. Ein entscheidender Faktor für eine funktionierende Leber ist natürlich die Ernährung. Hier haben wir in der modernen Gesellschaft zwei Hauptprobleme: Einerseits die hohe Kohlehydratzufuhr, die vor allem aus Zucker und raffinierten Getreideprodukten besteht und andererseits ein hoher Körperfettanteil.
Fett
Die Leber wird durch eine erhöhte Kalorienaufnahme zusätzlich strapaziert und so lagert sich Fett in der Leber ab. Bei einem hohen Körperfettanteil setzt das Fettgewebe mehr Fettsäuren als normal frei, dieses Fett lagert sich, zusätzlich zum normal eingelagerten Fett in anderen Organen ab. Ein hoher Körperfettanteil bedeutet nicht immer Übergewicht – hier gilt die Devise: Besser fett und fit, als schlapp und schlank. Auch schlanke Menschen können einen hohen Körperfettanteil aufweisen. Im Fettgewebe werden verschiedene Hormone und Botenstoffe produziert, ist zu viel Fettgewebe vorhanden, dann wird der Körper damit überschwemmt. Auch Entzündungsstoffe, die Zytokine, die wichtig für das Immunsystem sind, werden im Übermaß produziert. Diese lagern sich im Fettgewebe ein und sorgen so für chronische Entzündungen.
Zucker
Verantwortlich für eine Fettleber kann auch die hohe Aufnahme von Zucker, vor allem in Form von Fruktose sein. Fruktose stört zwar den Insulinspiegel nicht, dafür muss sie aber in der Leber mithilfe von Adenosintriphosphat (ATP) abgebaut werden. ATP ist ein Coenzym, es wird zur Energieübertragung in allen Zellen gebraucht. Verbraucht die Leber durch die Verstoffwechslung von Fruktose zu viel ATP, ist nicht mehr genug davon übrig, um das Nebenprodukt des Prozesses, die entstandene Harnsäure, abzubauen. Diese lagert sich leicht in den Gelenken ab, der Mensch entwickelt so neben einer verfetteten Leber eine Pseudogicht.
Belastung durch Medikamente
Die Leber entgiftet kontinuierlich – sie filtert alles aus dem Blut, was dem Körper schadet. So auch die Nebenprodukte und Medikamentenreste, oft liest man das auch auf der Packungsbeilage oder hört es von seinem Arzt. Die Leber hat so zusätzlich zu tun und verbraucht wertvolle Ressourcen, die sie für die Verstoffwechselung von Nährstoffen brauchen würde. Das verträgt sich natürlich nicht mit der heutigen Ernährung – hier besteht eine Doppelbelastung, der die Leber nicht auf Dauer standhalten kann.
Wie kann man der Leber helfen, sich zu regenerieren?
Glücklicherweise ist die Leber ein sehr robustes Organ, sie besitzt eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit. Doch sie arbeitet unermüdlich, deshalb ist es notwendig, sie dabei zu unterstützen. Die Zufuhr der von ihr so dringend benötigten Nährstoffe ist das beste Mittel, um der Leber unter die Arme zu greifen. Eine Ernährungsumstellung ist auch dringend anzuraten, vor allem, wenn die Fettleber schon etwas ausgeprägter ist.
Die PALEO-Diät entlastet hier die Leber auf zweierlei Weise. Zum einen werden die Kohlehydrate drastisch reduziert, andererseits wird nicht so viel schlechtes Fett aufgenommen. Ausreichend Sport und Bewegung sind wichtig, um die Leber mit genügend Sauerstoff zu versorgen – durch den erhöhten Herzschlag und die verbesserte Sauerstoffaufnahme kann man der Müdigkeit entgegenwirken. Um der Leber bei der vollständigen Regeneration zu helfen, kann man sie mit folgenden Nährstoffen versorgen:
Enzymkomplex
Die Leber ist hauptsächlich mit der Aufspaltung von Nährstoffen beschäftigt, dafür verwendet sie Enzyme. Hierfür arbeitet sie eng mit der Bauchspeicheldrüse zusammen. Man hilft der Leber enorm, wenn man ihr die wichtigen Enzyme für die Verstoffwechselung von Fett, Kohlehydraten und Proteinen zuführt. Die Enzyme sind säureresistent und überstehen so unbeschadet die Magensäure. So wird die Leber optimal versorgt und sie kann sich wieder erholen.
Zink
Zink ist ein Spurenelement und wichtig für das Immunsystem, als Schutz gegen oxidativen Stress und außerdem ist es wichtig für den Erhalt von Haaren, Haut und Nägeln. Auch bei der Zellteilung spielt es eine wichtige Rolle. Durch die regelmäßige und ausreichende Einnahme wird die Leber optimal bei ihren Aufgaben geschützt.
Selen
Selen gehört zu den essentiellen Spurenelementen und ist wichtig für den Kampf gegen freie Radikale, zur Bindung von Toxinen in der Leber und für eine gesunde Schilddrüse. Es ist wichtig, den Körper mit ausreichend Selen zu versorgen, damit der Organismus optimal funktionieren kann.
Spagyrik
Spagyrik ist ein speziell aufbereiteter Wirkstoffkomplex, der unter anderem von Paracelsus entwickelt wurde. Er enthält verschiedene Extrakte von:
- Mariedistel
- Artischocke
- Kurkuma
- Ingwer
- Löwenzahn
- Berberitze
Diese Pflanzen haben einen hohen Gehalt an Bitterstoffen, die die Verdauung anregen, zusätzlich liefern Ingwer und Kurkuma entzündungshemmende Wirkstoffe. So kann man die Leberentfettung unterstützen.
Cholin
Cholin ist ein Nährstoff, der meistens dem Vitamin-B-Komplex zugerechnet wird. Cholin trägt als Vorläufersubstanz von Phosphatidylcholin zu einem ausgeglichenen Fettstoffwechsel bei und ist wichtig beim Abbau des Proteins Homocystein. Ein erhöhter Homocysteinspiegel wird oft bei Patienten mit Demenz, Thrombose oder Schlaganfällen beobachtet.
Schwefel
Schwefel wird oft als „vergessener Mineralstoff“ bezeichnet und ist äußerst wichtig für unseren Körper. Bei L-Methionin handelt es sich um eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung aufnehmen muss. Schwefel in Kombination mit Aminosäuren ist besonders wichtig für die Verarbeitung der Stoffwechselprodukte, die zwischen den Phasenreaktionen in der Leber entstehen.
Warum wird die Fettleber oft nicht erkannt?
Erhöhte Leberwerte und ein erhöhter Harnsäuregehalt können erst sehr spät im Blut nachgewiesen werden. Was sich davor schon einschleicht ist eine gewisse Insulinresistenz - die Leber arbeitet nämlich eng mit der Bauchspeicheldrüse zusammen. Und wenn die Leber verfettet, tut es ihr die Bauchspeicheldrüse gleich. Auch wenn die vorher erwähnte Fruktose den Insulinspiegel nicht angreift – eine erhöhte Kohlehydratzufuhr tut es schon. Das fördert wiederum die Einlagerung von Fett.
Die Symptome, die sich bei der Verfettung der Leber nach und nach einschleichen, sind sehr verschieden: Gelenkschmerzen, starke Müdigkeit, Darmprobleme, Hautprobleme (juckende Haut, blaue Flecken, gelbliche Haut) und kalte Hände und Füße sind nur einige davon.