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OMEGA-3-Fettsäuren - nicht NUR ein Herzensbedürfnis

Wenn wir über Omega-3-Fettsäuren und deren positiven Effekt auf unsere Gesundheit lesen, rückt meist das Thema Herzgesundheit in den Vordergrund.
Dies geschieht mit gutem Grund, denn diese wertvollen Fettsäuren bilden einen sehr wichtigen Faktor, was die Gesunderhaltung unseres kardiovaskulären Systems betrifft.
Wir gehen den Dingen gerne genauer auf den Grund, um die komplexen Zusammenhänge der einzelnen Körperfunktionen zu verstehen und deren Zusammenspiel, im Sinne unserer körperlichen und geistigen Fitness, in die richtigen Bahnen zu lenken.
Das Ergebnis unserer Recherche ist auch diesmal beeindruckend Deshalb nimm dir die Zeit und erfahre, dass Omega-3-Fettsäuren so viel mehr sind als NUR ein Herzensbedürfnis.
Aber zuerst wollen wir herausfinden, worum es eigentlich geht.
Was sind Omega-3-Fettsäuren und worin sind sie enthalten?
Produktion und Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
Da der Körper Omega-3-Fettsäuren nicht selbst herstellen kann, werden sie auch als essenzielle Fettsäuren bezeichnet, die über die Nahrung zugeführt werden müssen.
Es handelt sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die ein wesentlicher Bestandteil der Phospholipid-Doppelschicht der Zellmembranen sind. Sie bestehen aus Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA).
Omega-3-Fettsäuren sind unter anderem Ausgangsstoffe für die Herstellung von Eicosanoiden, die für die Regulierung von Entzündungsreaktionen wichtig sind. Gerade bei der Regulierung von Entzündungsreaktionen spielen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (polyunsaturated fatty acids, PUFAs) eine wichtige Rolle bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen der Gelenke, der Haut, der Atemwege, des Darms und des zentralen Nervensystems. Im Nervengewebe bilden DHA und EPA außerdem (Neuro-)Protektine und Resolvine, die dem (Entzündungs-)Schmerz entgegenwirken.
Diese PUFAs bestimmen die Membranfluidität und die zellulären Aktivitäten, außerdem sind sie eine Voraussetzung für normale Signaltransduktionsprozesse und beeinflussen die Wirkung von membrangebundenen Enzymen und Rezeptoren.
Ursprünglich wurden nur die Vorstufen ALA und LA als essentiell für den Menschen angesehen, aber auch die anderen PUFAs werden oft als essentielle Nährstoffe betrachtet. Der Mensch besitzt zwar Enzyme (Desaturasen, Elongasen), die diese Vorstufen metabolisieren können, aber eine große Anzahl von Studien hat gezeigt, dass die Umwandlung von ALA in EPA und DHA beim Menschen sehr ineffizient ist.
Von ALA werden 0,2–8 % in EPA und nur 0 bis 4 % in DHA umgewandelt. Die Umwandlung wird u. a. durch Enzymhemmung, einen Mangel an Cofaktoren und Alkohol behindert. Diese schwierige Umwandlung wirft die Frage auf, ob der Verzehr von ALA zu einem ausreichenden Anstieg der EPA- und DHA-Spiegel führt. Omega-3-Fettsäuren gelten als ernährungsphysiologisch essenziell, daher sind wir auf exogene Quellen angewiesen, hauptsächlich aus fettem Fisch und Meeresfrüchten.
DHA und EPA
Niedrigkettige Fettsäuren wie DHA und EPA sind wichtige Bestandteile der neuronalen Membranen, außerdem haben EPA und DHA einen Einfluss auf Entzündungen und die kardiovaskuläre Gesundheit.
DHA ist die komplexeste Fettsäure aller Omega-3-Fettsäuren, da sie die meisten Doppelbindungen und die längste Fettsäurekette aufweist. Die höchste Konzentration von DHA im Körper findet sich im Gehirn, im Nervensystem und in der Netzhaut, wo sie in die zellulären und intrazellulären Membranen (Phospholipide), Synapsen, Photorezeptoren und die Myelinscheide um die Nerven eingebaut ist.
Fettsäuren sind wichtig für die Signalübertragung, eine ausreichende Zufuhr von DHA ist daher entscheidend für den richtigen Aufbau und die Funktion des (zentralen) Nervensystems. Insbesondere DHA ist essentiell für die richtige neurologische und visuelle Entwicklung während der fötalen Phase und in der frühen Kindheit.
Der Verlust von DHA aus den Membranen wird nicht nur mit einer verschlechterten Fluidität der synaptischen Membranen in Verbindung gebracht, sondern auch mit einer Abnahme der antioxidativen Enzyme, der Spaltung von Amyloid-Protein und des Nervenwachstums im Hippocampus sowie mit einer erhöhten Oxidation der Lipidmembranen, ischämischen Schäden, synaptischem Verlust und der Bildung von Amyloid.
Sowohl die Umwandlung von ALA zu EPA als auch der Weg von EPA zu DHA sind sehr ineffizient. Die Umwandlung von DHA in EPA erfolgt jedoch leicht, und findet je nach (Körper-)Bedarf statt. Die direkte Supplementierung mit DHA wird daher in einigen Fällen bevorzugt, da sie effektiver ist als die Supplementierung mit EPA. Je nach Anwendung kann EPA, DHA oder phospholipidreiches Krillöl verwendet werden [6, 40].
EPA und DHA sind in Fisch in Form von Triglyceriden enthalten. Dies ist die natürliche Form, die seit Millionen von Jahren in der menschlichen Ernährung vorkommt und die der menschliche Körper sehr gut verarbeiten kann.
Unter normalen Umständen ist die Triglyceridform die optimale Form der Supplementierung. Die Phospholipidform wird noch besser absorbiert, ein Grund, warum manche lieber Krill als Form für die Supplementierung wählen.
Auf das richtige Verhältnis kommt es an!
Damit Omega-3-Fettsäuren ihre positiven Effekte entfalten können, sollte unbedingt auf das optimale Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren geachtet werden.
In der westlichen Ernährungsweise beträgt dieses Verhältnis etwa 16:1.
Wünschenswert wäre ein Verhältnis von 1:1 bis 5:1!
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Nahrungsquellen für Fettsäuren
Mit einer westlichen Ernährungsweise bekommen wir (mehr als) genug LA aus pflanzlichen Ölen und Fetten und AA aus Fleisch, wogegen die Aufnahme von ALA aus Leinöl, Rapsöl und anderen pflanzlichen Quellen und EPA und DHA aus Meeresfrüchten, fettem Fisch und Algen, hinterherhinkt.
Die mediterrane Ernährung hat eine gute Fettsäurezusammensetzung, um ein günstiges Omega-6/-3-Verhältnis zu erreichen. Ein höheres, ungünstiges Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung fördert unter anderem Entzündungen und wird mit vielen chronischen entzündungsbedingten Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter rheumatoide Arthritis und Morbus Crohn. Eine Supplementierung kann helfen, dieses optimale Verhältnis zu erreichen.
Tipp: Spezielle Bluttests (Österreich / Deutschland), die zu Hause durchgeführt werden können und danach in ein Labor geschickt werden, können einen guten Aufschluss über den Omega-3-Status geben, um eine gezielte Supplementierung zu ermöglichen.
Welche Bedeutung haben Omega-3-Fettsäuren für unseren Körper?
Kardiovaskulär
- Omega-3-Fettsäuren haben einen entzündungshemmenden Effekt und verringern dadurch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Omega-3-Fettsäuren reduzieren die arterielle Steifigkeit und die Verengung der Gefäße, weil sie die NO-Synthese fördern, wodurch sie die Gefäßverengung beeinflussen (Stickstoffmonoxid (NO) ist ein wichtiger Faktor für die Gefäßverengung/-entspannung).
- Weiters verlangsamt eine Omega-3-Supplementierung die Herzfrequenz und den Blutdruck, die Risikofaktoren für die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität sind. Dieser Effekt ist wahrscheinlich auf indirekte Faktoren wie den Einfluss auf die NO-Synthese und auf eine direkte Modulation der Herzelektrophysiologie zurückzuführen.
- Auch die Leistungsfähigkeit des Herzens wird durch die Einnahme von Omega-3 (durch einen verringerten systemischen Gefäßwiderstand und eine verbesserte diastolische Füllung) erhöht.
- Durch ihre Wirkung auf den Fettsäurestoffwechsel haben Omega-3-Fettsäuren eine schützende Wirkung gegen Arteriosklerose
- Eine Omega-3-Supplementierung reduziert die Triglycerid- und Cholesterinspiegel. Die beteiligten Mechanismen sind ein erhöhter Fettsäurestoffwechsel in der Leber und den Fettzellen, sowie eine reduzierte De-novo-Produktion von Triglyceriden durch Omega-3-Fettsäuren.
Entzündungsregulierend
Unser Körper verfügt über einen evolutionären Mechanismus, welcher für die Wiederherstellung des homöostatischen Gleichgewichts nach Verletzungen, Entzündungen und Infektionen verantwortlich ist. Dieser Mechanismus wird Resoleomics genannt.
Ein gestörtes Omega-3/-6-Gleichgewicht stört die natürlichen Resoleomics. Der Eicosanoid-Switch spielt dabei eine wichtige Rolle. Eicosanoide aus Omega-6-Fettsäuren lösen eine Entzündung aus und sind somit pro-inflammatorisch. Um die Entzündung zu hemmen und die Heilung zu fördern, schaltet der Körper auf Eicosanoide aus Omega-3 um, um den Entzündungsprozess zu stoppen. Wenn nicht genügend Omega-3 vorhanden ist, kann der Körper die Entzündung nicht stoppen und es kommt zu chronischen (geringgradigen) Entzündungen. Die Zusammensetzung der Fettsäuren in der Zellmembran bestimmt die Art der Eicosanoide, die bei entzündlichen Prozessen produziert werden. Wenn diese Zusammensetzung im Gleichgewicht ist, verläuft die Entzündungsreaktion regulär.
Immunmodulierend
Neben der Beeinflussung von Entzündungsprozessen über den Eicosanoid-Stoffwechsel können die essenziellen Fettsäuren GLA, EPA und DHA auch einen direkten Einfluss auf das Immunsystem und Entzündungsreaktionen haben. So hemmen Fettsäuren die Produktion von entzündlichen Zytokinen unter anderem über TNFa (Tumornekrosefaktor-a). Aufgrund dieser Effekte sind die Fettsäuren immunmodulierend. Das bedeutet, Omega-3-Fettsäuren sollten für ein funktionierendes Immunsystem im richtigen Verhältnis in unserem Körper vorhanden sein.
Antioxidativ
Omega-3-Fettsäuren haben, durch entzündungshemmende Mechanismen, die zu einer reduzierten ROS (reactive oxygen species) Herstellung und einer erhöhten Herstellung von antioxidativen Enzymen führen, antioxidative Eigenschaften.
Krillöl hat ebenfalls antioxidative Eigenschaften, teilweise aufgrund der hohen Bioverfügbarkeit der natürlich vorhandenen Antioxidantien. Die wichtigsten Antioxidantien sind Canthaxanthin und Astaxanthin. Astaxanthin ist das wichtigste rote Pigment in Meerestieren. Es verhilft unter anderem Lachs und Garnelen zu ihrer rosa Farbe. Astaxanthin schützt die Fettsäuren in der Zellmembran vor Radikalen und hemmt außerdem die Produktion verschiedener proinflammatorischer Substanzen wie iNOS (induzierbare Stickoxid-Synthase), PGE2 und TNFa. Astaxanthin kann die Blut-Hirn-Schranke passieren und ist daher auch ein wichtiges Antioxidans im Hirngewebe.
Optimaler Hirnstoffwechsel: Evolutionärer Hintergrund
Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für unser Gehirn ist. Dies gilt insbesondere für die Fischfettsäuren EPA und DHA und sogenannte hirnselektive Nährstoffe wie Eisen und Iod. Wenn wir diese Nährstoffe nicht in genügenden Mengen aufnehmen, kann dies die optimale Gesundheit unseres Gehirns beeinträchtigen. Das kann zu Problemen bei der Aufmerksamkeit, der Konzentration, dem Verhalten und weiteren Problemen führen.
Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für die Qualität der Zellmembranen unserer Körperzellen – auch im Gehirn. Je besser diese Membranen versorgt werden, desto besser können sie ihre Arbeit verrichten. Dies gilt zum Beispiel auch für die Reizverarbeitung in den Nervenzellen.
Ein Mangel an Omega-3 während der fötalen Entwicklung und der frühen Kindheit kann negative Auswirkungen auf die Gehirn- und neurologische Entwicklung haben.
Ein Mangel an langkettigen ungesättigten Fettsäuren während der neuronalen Entwicklung kann zu schweren Erkrankungen wie Schizophrenie und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) führen. Die perinatale Supplementierung von langkettigen ungesättigten Fettsäuren kann die neuronale Entwicklung und damit die Kognition und die sensomotorische Integration verbessern. Die neurologische Entwicklung wird durch die perinatale DHA-Versorgung günstig beeinflusst. Höhere DHA-Werte im Nabelschnurblut korrelieren positiv mit dem neurologischen Optimalitätsscore bei Kindern im Alter von über fünf Jahren.
Verhaltensauffälligkeiten
Kinder mit ADHS haben niedrigere Omega-3-Blutwerte. Gesunde Schulkinder (7–9 Jahre alt) mit niedrigen DHA-Blutwerten haben im Vergleich zu Kindern mit höheren DHA-Blutwerten mehr Schwierigkeiten beim Lesen und ein schlechteres Arbeitsgedächtnis; sie sind auch emotional instabiler und zeigen mehr Verhaltensprobleme. Die britische Studie, die dies belegt, zeigt, dass ein reduzierter DHA-Status auch bei gesunden Schulkindern ohne ausgeprägte Lern- und Verhaltensprobleme wie ADHS und Legasthenie signifikante Auswirkungen auf Denken und Verhalten hat. Außerdem wurde eine positive Korrelation zwischen der Bioverfügbarkeit von Omega-3 und der Vorbeugung und Behandlung von Legasthenie, Dyspraxie, Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) festgestellt.
Kognitiver Abbau (altersbedingt)
Der DHA- und EPA-Spiegel sinkt mit dem Alter und erwies sich bei Alzheimer-Patienten als niedrig. DHA und EPA im Blut sind auch bei Menschen mit Demenz niedrig. Das scheint kein Zufall zu sein: Häufiger Fischkonsum verlangsamt den kognitiven Abbau und senkt das Risiko, an Krankheiten wie Demenz, einschließlich Alzheimer, zu erkranken.
Es ist wahrscheinlich, dass oxidative und entzündliche Prozesse und ischämische Schäden, die Omega-3 verhindern kann, unsere Nervenzellen schädigen. Außerdem stimuliert DHA die Herstellung von Synapsen, bei vielen kognitiven Störungen ist die Anzahl der Synapsen reduziert. Omega-3-Fettsäuren sind in der Lage, den kognitiven Verfall zu verhindern, indem sie die Synapsenbildung stimulieren.
Studien berichten über positive Auswirkungen von 1–2 Gramm Omega-3 pro Tag auf die kognitiven Ergebnisse und die Lebensqualität bei Patienten mit der Alzheimer-Krankheit, insbesondere in frühen Stadien und bei leichtem kognitivem Abbau. Wenn Omega-3-Fettsäuren zur Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden, werden bessere Ergebnisse erzielt, wenn mit der Supplementierung / dem Verzehr von Fisch in jungen Jahren begonnen wird, als wenn damit in einem höheren Alter oder nach dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit begonnen wird.
Außer bei Alzheimer werden auch bei Parkinson-Patienten positive Ergebnisse der Fettsäuresupplementierung festgestellt. Bei der Parkinson-Krankheit sind die Effekte von Omega-3 aufgrund ihrer neuroprotektiven Wirkung auf oxidativen Stress und Neuroinflammation zu erwarten. Die CRP-Werte (Entzündungswerte, C-reaktives Protein) und die iNOS-Aktivität sinken bei der Einnahme von Omega-3, während BDNF (brain-derived neurotrophic factor), Glutathion-Konzentrationen, antioxidative Kapazität und dopaminerge Signaltransduktionen steigen. Eine höhere Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren hat in Beobachtungsstudien zu einer geringeren Prävalenz der Parkinson-Krankheit geführt.
Psychiatrische oder andere psychische Erkrankungen
Bei Infektionen führen Entzündungsfaktoren zu Entzündung, Immunaktivierung, Zelldifferenzierung und Zelltod. Wenn die Infektion abgeklungen ist, verschwinden diese Entzündungsfaktoren aus den gesunden Geweben. Im Gehirn verursachen die Entzündungsfaktoren Stoffwechsel- und Verhaltensänderungen wie z. B. eine erhöhte Thermoregulation (Fieber) und das sogenannte Krankheitsverhalten. Das Krankheitsverhalten ist durch Isolation und Reduktion von Appetit und Bewegungsaktivität gekennzeichnet. Dieses Krankheitsverhalten ist hilfreich für die Genesung und wird durch pro-inflammatorische Zytokine im Gehirn verursacht. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass bei chronischen psychischen Störungen proinflammatorische Faktoren im Gehirn vorhanden sind, die ein unnötiges Krankheitsverhalten auslösen. Darüber hinaus verursacht das Vorhandensein von pro-inflammatorischen Zytokinen im Gehirn oxidative Schäden, neuronalen Zelltod und Neurodegradation. Omega-3-Fettsäuren könnten hier aufgrund ihrer modulierenden Rolle bei Entzündungen und Zellfunktionen eine wichtige Rolle spielen.
Zum Beispiel scheinen essentielle Fettsäuren, insbesondere AA und DHA, in den roten Blutkörperchen von Schizophrenie-Patienten im Durchschnitt weniger reichlich vorhanden zu sein. Störungen der Fettsäure-Homöostase in der kortikalen Membran sind möglicherweise ein pathologischer Aspekt der Schizophrenie.
Es wurde ein positiver Zusammenhang zwischen der Supplementierung von Omega-3 und der Vorbeugung und Behandlung von depressiven und bipolaren Störungen, Schizophrenie und Autismus festgestellt, und es wurden auch vielversprechende Ergebnisse bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung erzielt.
Chronisch entzündliche Erkrankungen & Autoimmunerkrankungen
Chronisch entzündliche Erkrankungen können aufgrund ihrer immunmodulierenden Wirkung mit Omega-3-Fettsäuren behandelt werden. Bei chronischen Entzündungen wird eine Dosierung von bis zu 3 Gramm Omega-3-Fettsäuren therapeutisch eingesetzt. Die Omega-6-Fettsäure GLA spielt auch eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Entzündungen bei verschiedenen Erkrankungen. Deshalb sollte immer auf das richtige Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren geachtet werden.
Gelenke
Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende und immunmodulierende Funktion, was einen positiven Effekt auf entzündliche Erkrankungen wie Rheuma hat. Zum Beispiel zeigt eine Studie einen signifikant positiven Effekt auf Morgensteifigkeit und schmerzende Gelenke durch die Supplementierung von Fisch und Fischöl bei rheumatoider Arthritis. Bei Verwendung von Fischöl verringerte sich die Verwendung von NSAIDs in mehreren Studien signifikant.
Neben der entzündungshemmenden Wirkung der Omega-3-Fettsäuren scheint die Rolle der Fettsäuren bei rheumatoider Arthritis umfassender zu sein. Zellkulturstudien haben gezeigt, dass Omega-3 die Expression von ADAMTS-4 und -5 reduziert. Dies sind die wichtigsten knorpelabbauenden Enzyme. Auch die Expression von MMP-3 und -13 (Matrix-Metalloproteasen), bekannte Faktoren bei Arthritis, sank durch die Zugabe von Omega-3.
Nervensystem
Bei der Multiplen Sklerose (MS) kommt es aufgrund von Autoimmunreaktionen zu einem Abbau der Isolierschicht (Demyelinisierung) der Nerven, die Isolierschicht (Myelinscheide) der Nerven wird geschädigt, wodurch die Nervenfunktion eingeschränkt wird. Möglicherweise sind erhöhte Entzündungsmarker und oxidative Schäden der Mechanismus hinter der progressiven MS. Depressionen und andere psychische Probleme werden bei der Hälfte der MS-Patienten beobachtet, außerdem kann MS zu einer Insulin-Dysregulation führen. Eine Omega-3-Supplementierung kann eine Rolle bei der Verringerung von psychischen Problemen spielen und sie kann die Insulinregulation verbessern. Darüber hinaus kann eine Omega-3-Supplementierung über die Regulierung von Zytokinen und die Immunmodulation einen positiven Effekt bei MS haben.
Studien zeigen, dass MS mit einem Mangel an essentiellen Fettsäuren in Erythrozyten-Membranen und Plasmalipiden verbunden ist.
Die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren (500 mg DHA + 106 mg EPA) über 12 Wochen bei 30 Patienten in Kombination mit Vitamin D3 (1250 µg zweimal wöchentlich) führte zu einer signifikanten Verringerung des Disability Score im Vergleich zu Placebo [103]. Eine kleinere 2-Jahres-Studie ergab, dass die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren (0,9 g/Tag) und Vitaminen zu einer signifikanten Verringerung des Disability Scores führte und darüber hinaus nahelegte, dass sie in Kombination mit einer Ernährungsberatung das klinische Ergebnis bei neu diagnostizierten MS-Patienten verbessern könnte.
Haut
Omega-3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung und dem immunologischen Gleichgewicht der Haut. Sie können bei vielen Dermatosen durch eine Vielzahl von Mechanismen zur Heilung beitragen. Hier spielt die Hemmung von pro-inflammatorischen Eicosanoiden und proinflammatorischer Zytokine eine Rolle. Genauer gesagt spielen Omega-3-Fettsäuren eine Rolle bei der Reifung und Differenzierung des Stratum corneum, der obersten Schicht der Haut, sowie bei der Aufrechterhaltung der natürlichen Barriere, insbesondere durch die Bildung und Sekretion von Lamellenkörperchen. Die Lamellenkörperchen werden von Keratinozyten in der Hautschicht ausgeschieden und bilden eine Lipidmembran, die als Wasserbarriere zur Aufrechterhaltung der Barrierefunktion der Haut dient.
Darm
Angesichts der entzündungsregulierenden Wirkung von Fettsäuren ist es plausibel, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Effekt auf entzündliche Darmerkrankungen haben.
Eine beobachtende Kohortenstudie zeigt, dass die Prävalenz von Colitis ulcerosa bei Patienten, die hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen, geringer ist. Omega-3-Fettsäuren könnten daher einen positiven Effekt auf entzündliche Darmerkrankungen haben.
Atemwege
Das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren beeinflusst die Freisetzung von Zytokinen in menschlichen Alveolarzellen. Ein unausgewogener Fettsäurekonsum erhöht die Zahl der entzündlichen Erkrankungen, darunter z. B. die Atemwegserkrankung COPD. Das Ausmaß der Auswirkung einer ungesunden Ernährung auf die Lungenfunktion wird als ähnlich groß eingeschätzt wie das des chronischen Rauchens.
Der Fettsäurestatus bei Erwachsenen zeigt, dass Menschen mit Asthma niedrigere Omega-3-Fettsäurespiegel in den Blutzellen haben. Darüber hinaus führt eine unausgewogene Zufuhr von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren bei Kindern zu einem erhöhten Auftreten und Schweregrad von Asthma (in Innenräumen).
Adipositas, metabolisches Syndrom, Typ-2-Diabetes
Adipositas, Insulinresistenz, Diabetes und andere Gesundheitsprobleme gehören heute zu den wichtigsten Todesursachen in den entwickelten Ländern. Neben Bewegungsmangel spielt der Verzehr von Fertiggerichten, und damit von gesättigten Fetten, eine wichtige Rolle. Eine Insulinresistenz wird mit der Akkumulation von physiologisch aktivem Fett, vor allem in der Bauchhöhle, in Verbindung gebracht. In Tierstudien führte eine Supplementierung mit Omega-3 zu einer verbesserten Insulinsensitivität und einer Verringerung der Werte der biologisch aktiven Lipide der Ceramide und Diacylglycerole, die den Insulin-Signalweg hemmen. Außerdem beeinflussen Omega-3-Fettsäuren die Expression und Sekretion von Adipozytokinen, die unter anderem eine wichtige Rolle bei der Sättigung und der Insulinempfindlichkeit spielen.
In Interventionsstudien am Menschen scheint die alleinige Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren nicht auszureichen, um eine Gewichtsabnahme zu fördern, und eine Änderung des Lebensstils ist entscheidend. Im Gegensatz dazu haben Omega-3-Fettsäuren aber einen therapeutischen Effekt gegen adipositasbedingte Komplikationen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
PMS, Dysmenorrhöe und Mastalgie
Möglicherweise ist ein abnormaler Fettsäurestoffwechsel an PMS beteiligt. Es scheint, dass Omega-3-Fettsäuren nicht nur die psychiatrischen Symptome von PMS, einschließlich Depressionen, Nervosität, Angstzustände und Konzentrationsschwäche, sondern auch die somatischen Symptome, einschließlich aufgedunsenen Gefühls, Kopfschmerzen und empfindliche Brüste, reduzieren können.
Während einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) mit 2 Gramm Krillöl oder Fischöl täglich, erfuhren beide Gruppen Verbesserungen bei Gewicht, Bauchschmerzen und Schwellungen. Nur die Krillgruppe erlebte signifikante Verbesserungen bei Brustempfindlichkeit, Stress, Reizbarkeit, Depression, Trägheitsgefühl, Gelenkbeschwerden und aufgedunsenem Gefühl. Darüber hinaus berichteten sie von verbesserter Wachsamkeit, Energie und einem gesteigerten Wohlbefinden. Außerdem wurden in der Krillgruppe peri-menstruell weniger Schmerzmittel eingesetzt.
Menopause (u. a. Hitzewallungen)
EPA (in Form von Ethylester) oder Placebo wurde 8 Wochen lang von 120 Frauen im Alter zwischen 40 und 55 Jahren mit Hitzewallungen eingenommen. Die Anzahl und der Schweregrad der Hitzewallungen nahmen in der Interventionsgruppe ab. Zusätzlich zu den Hitzewallungen werden in den Wechseljahren häufig psychische Probleme und depressive Symptome beobachtet. Studien deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren zur Linderung von Depressionen beitragen können. Einhundertzwanzig Frauen mittleren Alters mit mäßigen bis schwere psychische Probleme erhielten 8 Wochen lang Ethylester von EPA + DHA oder Placebo. Frauen mit leichten psychischen Problemen bei Studienbeginn profitierten von der Intervention.
Fruchtbarkeit
Eine Studie mit 100 Frauen ergab, dass sich die Ergebnisse der künstlichen Befruchtung bei höherem Omega-3-Serumspiegel verbesserten. Eine erhöhte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren kann für Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, von Vorteil sein.
Sichelzellenanämie
Die Sichelzellkrankheit wird durch einen Defekt im Hämoglobin-Gen verursacht. Dies führt dazu, dass die roten Blutkörperchen eine Sichelform haben, was sie anfälliger für Blutgefäßverschlüsse macht. Außerdem haben die roten Blutkörperchen eine kürzere Lebensdauer, was die Wahrscheinlichkeit eines Mangels (Anämie) erhöht. Die Menge an Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA) ist bei Patienten mit Sichelzellanämie signifikant reduziert, dies nimmt mit dem Alter zu und korreliert (bei Kindern) mit einem Anstieg des Plasmaspiegels des entzündlichen Biomarkers für kardiovaskuläre Erkrankungen, hs-CRP.
Die Aggregation von Blutzellen, die Adhäsion an das Gefäßendothel und die Entzündung spielen bei dieser Erkrankung eine zentrale Rolle beim Verschluss von Blutgefäßen. Die antiaggregatorischen, antiadhäsiven, entzündungshemmenden und gefäßerweiternden Omega-3-Fettsäuren und ihr Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren können die Sichelzellkrankheit beeinflussen, da sie als Vorläufer von entzündungshemmenden, schmerzlindernden und pro-resolving Mediatoren wirken, die von diesen Fettsäuren am Ort der Entzündung gebildet werden.
Vielen dieser entzündlichen Prozesse, die bei der Sichelzellanämie dokumentiert wurden, kann durch EPA und DHA entgegengewirkt werden. Möglicherweise kann eine Supplementierung Schmerzen bei Sichelzellenanämie reduzieren.
Altersbedingte Makuladegeneration
Beobachtungsstudien zeigen, dass eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Olivenöl ist, das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) reduziert. DHA ist in den Photorezeptoren vorhanden und trägt zu Zelldifferenzierung, -erhaltung und -schutz sowie zur Netzhautfunktion bei. Die Oxidation von DHA im Photorezeptor scheint mit AMD in Zusammenhang zu stehen. AMD ist durch Entzündungen gekennzeichnet. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA haben entzündungshemmende Eigenschaften und könnten daher eine wichtige Rolle bei der Prävention von AMD spielen. Die antioxidative und entzündungshemmende Rolle von Omega-3-Fettsäuren bei AMD kann z. B. durch Zink und Vitamin C unterstützt werden (AREDS. 2001). Schließlich erhöht Omega-3 die Dichte der Makulapigmentierung, was eine neuroprotektive Funktion gegen oxidativen Stress und Entzündungen hat.
Wundheilung
Resoleomics ist der Mechanismus, durch den die Wundreparatur (durch den Eicosanoid-Switch) gestartet und rechtzeitig gestoppt wird. Dies kann nur funktionieren, wenn der Fettsäurestatus ausgeglichen ist.
Die Wundheilung durchläuft vier Phasen, beginnend mit der Hämostase, bei der sich die Blutgefäße zusammenziehen und das Blut gerinnt. Der zweite Schritt ist die Entzündungsphase, in der Immunzellen die Wunde infiltrieren, wie z.B. polymorphnukleare Leukozyten (PMN). Schritt drei ist die Proliferationsphase, in der neues Gewebe gebildet wird, gefolgt von der Verformungsphase, nach der der Wundheilungsprozess abgeschlossen ist.
Zum Beispiel bei Geschwüren, bei denen der Wundheilungsprozess nicht richtig verläuft und die Wunde in der Entzündungsphase stecken bleibt, ist die Wunde mit PMNs gefüllt. Diese Immunzellen können übermäßige Mengen an Proteasen, wie z. B. Matrix-Metalloproteinase-8 und neutrophile Elastase, absondern, was zu Gewebezerstörung und anhaltender Entzündung führt. Omega-3 reduziert Entzündungsreaktionen und PMN-Transmigration durch das Endothel in Entzündungsmodellen.
Osteoporose (Prävention)
In einer einjährigen Interventionsstudie bei postmenopausalen Frauen mit EPA-Supplementierung wurde eine verbesserte Knochendichte im Vergleich zur Placebogruppe festgestellt. Außerdem scheint Bewegung einen synergistischen Effekt bei der Aufrechterhaltung der Knochendichte zu haben und Entzündungen entgegenzuwirken. In einer Studie, in der eine Omega-3-Supplementierung und ein Sportprogramm kombiniert wurden, wurden die Entzündungsmarker TNFa und PGE2 reduziert und die Knochenmineraldichte verbessert.
Chronische, unspezifische Nackenschmerzen und Schmerzen im unteren Rücken
Bei chronischen, unspezifischen Nacken- und Lendenwirbelsäulenschmerzen werden in der Regel NSAIDs verschrieben. Diese können jedoch ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen. Möglicherweise kann Omega-3 aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung Schmerzen reduzieren. In einer Studie beantworteten 125 Patienten, die 3 Monate lang 1200–2400 mg EPA + DHA pro Tag einnahmen, einen Fragebogen zum Thema Schmerz. Man kam zu dem Schluss, dass EPA und DHA wie in früheren Studien zu einer ähnlichen Schmerzlinderung wie NSAIDs führten, jedoch mit weniger Nebenwirkungen.
Wichtige Hinweise zur Einnahme von Fettsäuren
Dosierung
Der Sachverständigenrat Gesundheit in Deutschland rät Erwachsenen, täglich 200 Milligramm Omega-3-Fettsäuren aus Fisch zu sich zu nehmen. Um das richtige Fettsäureverhältnis zu erhalten, wird jedoch eine tägliche Erhaltungsdosis von 250 bis 500 mg Omega-3 (EPA + DHA) empfohlen.
Die optimale therapeutische Dosierung von Omega-3-Fettsäuren pro Tag variiert je nach Erkrankung und hängt von den zu erzielenden Ergebnissen ab. Bei den oben zusammengefassten Studien lagen die Dosen von EPA und DHA im Bereich von 1 bis 7 g/Tag. Im Allgemeinen brauchen essenzielle Fettsäuren Zeit, um ihre Wirksamkeit zu beweisen. Omega-3-Fettsäuren zeigen ihre Wirkung innerhalb eines Zeitrahmens von 4 Wochen bis etwa 4 Monaten. Bei Krillöl ist die Dosierung oft niedriger als bei Fischöl, da die Bioverfügbarkeit von Krillöl höher ist als bei Fischöl. Bei Krillöl kann eine Erhaltungsdosierung von 500 mg/Tag beibehalten werden. Die optimale therapeutische Dosierung variiert je nach Erkrankung und liegt zwischen 1 und 3 g/Tag.
Sicherheit
Die Einnahme von Fettsäuren hat sich als sicher erwiesen und kann auch in höheren Dosierungen im therapeutischen Bereich eingesetzt werden.
Krillöl wird nicht empfohlen, wenn eine Allergie gegen Schalentiere besteht.
Nebenwirkungen
Bei der Einnahme von hochdosiertem Fischöl (mehr als 5 Gramm EPA + DHA pro Tag) sind leichte Magen-Darm-Beschwerden möglich (Durchfall, Übelkeit und Aufstoßen). Minderwertige Fettsäurepräparate können auch in niedrigeren Dosierungen Symptome wie Übelkeit und Aufstoßen verursachen. Verwenden Sie daher immer ein hochwertiges Fettsäurepräparat.
Interaktionen
Antikoagulantien in Antihypertensiva
Omega-3-Fettsäuren haben eine antithrombotische und blutdrucksenkende Wirkung und können daher bei Patienten, die gerinnungshemmende oder blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, einen Vitamin-K-Mangel haben oder andere Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung hemmen (z. B. Aspirin), zu (inneren) Blutungen führen und den Blutdruck weiter senken. Dies ist jedoch in der Praxis selten zu beobachten und gilt nur für die Anwendung hoher Dosierungen von Omega-3-Fettsäuren (mehr als 5 Gramm EPA + DHA). In diesen Fällen wird empfohlen, die Dosierung zu reduzieren.
Antidiabetika
Diabetiker, die orale Hypoglykämie-Medikamente einnehmen, müssen bei der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren vorsichtig sein. Tierstudien zeigen, dass DHA den Insulin- und Blutzuckerspiegel verbessert. Theoretisch kann DHA daher die Wirkung von Antidiabetika beeinträchtigen.
Orlistat
Orlistat, das Medikament, das die Aufnahme von Fetten im Darm hemmt, kann auch die Aufnahme von EPA, DHA und GLA reduzieren. Vermeiden Sie daher die gleichzeitige Einnahme und trennen Sie die Einnahme der Fettsäuren und des Medikaments um mindestens 2 Stunden.
Synergismus
Ungesättigte Fettsäuren sind anfällig für Oxidation, auch nach der Aufnahme. Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin E, zum Schutz der Fettsäuren, kann hier helfen.
Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA bilden zusammen mit Cholin eine synergistische Kombination von Gehirnbaustoffen, die auch einen normalen Fettstoffwechsel unterstützt. Eine Studie zeigt zum Beispiel, dass die neurologische Entwicklung besser ist, wenn die Mutter sowohl Cholin als auch Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung erhält. Diese Entwicklung ist aufgrund der synergistischen Nährstoffe besser.
Olivenöl fördert die Aufnahme von Fettsäuren und/oder die Absorption von Fettsäuren im Darm. Die gleichzeitige Aufnahme von Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren erhöht die Bioverfügbarkeit der Omega-3-Fettsäuren. Diese Art der Supplementierung kann z. B. bei Rheuma effektiv eingesetzt werden.
Vitamin A spielt eine synergistische Rolle beim Schutz vor der Entzündungsreaktion bei MS. Omega-3-Fettsäuren haben eine neuroprotektive Rolle, Vitamin A unterstützt diese, indem es u. a. die Genexpression von pro-inflammatorischen Zytokinen hemmt. Die Kombination von Omega-3 und Vitamin A ist stärker als ihre Einzelwirkungen.
Mehrere Studien zeigen, dass eine gleichzeitige Supplementierung mit Omega-3 und hohen Dosen von Vitamin D3 bei der Behandlung/Prävention von Diabetes wirksam sein kann. Eine Fallstudie zeigt, dass eine Supplementierung mit Omega-3 und Vitamin D die Glukosehomöostase im Vergleich zum Ausgangszeitraum verbessert. Auch Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes profitieren von einer Vitamin-D3- und Omega-3-Supplementierung. Darüber hinaus ist die Kombination wirksamer als die alleinige Supplementierung mit Vitamin D3 oder Omega-3.
Quellen für Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren
Aufgrund einer Verschiebung des Verhältnisses von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren in der heutigen westlichen Ernährungsweise kann eine Supplementierung der essenziellen Fettsäuren die Lösung sein.
Fisch ist mit einem hohen Nährwert in Bezug auf Fett, aber auch Eiweiß, fettlösliche Vitamine und Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Zink, Selen und Kupfer eine sehr wichtige Nahrungsquelle für den Menschen. Im Vergleich zu wild gefangenem Fisch enthalten Zuchtfische in der Regel ein schlechteres Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6.
Krillöl wird aus Krill gewonnen. Krill wird aus den polaren Gewässern um die Antarktis gefischt und steht am unteren Ende der Nahrungskette, daher ist er arm an Schwermetallen, polychlorierten Biphenylen (PCB) und anderen Schadstoffen. Krillöl enthält von Natur aus hohe Konzentrationen an Astaxanthin, einem natürlichen Antioxidans. Die hohen antioxidativen Eigenschaften dieses Öls tragen zur Stabilität des Krillöls bei.
Algen – eine gute Alternative für Vegetarier und Veganer
In unserem Ökosystem sind Algen und anderes Phytoplankton die Hauptproduzenten von EPA und DHA. Studien bestätigen, dass die positiven Auswirkungen von Omega-3 aus Algen denen von Fischöl ähnlich sind. Das Phytoplankton steht an der Basis der marinen Nahrungskette. Daher ist es im Gegensatz zu Fisch kaum belastet. Algen können als eine sehr reine pflanzliche Quelle für EPA und DHA angesehen werden. Aufgrund seines pflanzlichen Ursprungs ist das Algenöl für Vegetarier und Veganer geeignet. Auch Nicht-Fischesser und Menschen mit einer Fischallergie können durch den Verzehr von Algen oder die Supplementierung mit Algenöl einen ausreichenden Omega-3-Status erreichen.
Quellenangaben
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